Basiswissen zu Steckverbindern

Stecker oder Buchse?

Stecker: Stecker definieren wir immer als männlich wenn nicht anders angeben (engl. plug / male)
Buchse: Buchsen definieren wir immer als weiblich, wenn nicht anders angegeben (engl. jack / female)

1 BNC-Stecker männlich / male (verschiedene Knickschutzfarben)
2 BNC Buchse weiblich / female
3 BNC Einbau-Buchse weiblich / female

Eine Ausnahme bilden nur die ‚geschlechtslosen’ (hermaphroditischen) Steckverbinder (z.B. von LEMO) und die
reversen Steckverbinder. Weitere Informationen zu Reverse Verbindern finden Sie hier.

Was ist bedeutet das "R" bzw "RP" vor manchen Steckverbindern (Reverse / Reverse Polarity)?

Der RP-SMA-Steckverbinder (RP = Reverse Polarity) ist äußerlich dem SMA-Steckerverbinder gleich, allerdings hat der RP-SMA-Stecker (auch Reverse SMA genannt) ein Metallröhrchen als Innenleiter, die RP-SMA-Buchse dagegen einen Stift. Das Innenleben der Steckverbinder ist also vertauscht, wohingegen das Gehäuse gleich der klassischen Bauform ist (RP-SMA-Stecker männlich: Innengewinde; RP-SMA-Buchse weiblich: Außengewinde). In der Abbildung rechts ist der Reverse SMA Stecker mit 3 und die Reverse SMA Buchse mit 4 beschriftet.

Ursprünglich wurde diese Variante entwickelt, damit kein SMA-Stecker an eine stärkere Antenne angeschlossen werden kann, jedoch hat er sich mittlerweile in mehreren Gebieten etabliert hat. Einsatzgebiete der Reverse-SMA-Steckverbinder sind zum Beispiel Antennenanschlüsse an WLAN-Geräten, GPS-Antennen oder im Automobilbereich.

Doch Reverse-Steckverbinder gibt es nicht nur als SMA-Variante, beispielsweise gibt existiert diese Bauart auch im Bereich der TNC– und BNC-Steckverbinder.

Welcher Steckverbinder passt zu welchem Kabel?

Entscheidend ist in erster Linie der Wellenwiderstand. Dann müssen die Dimensionen passen: Außendurchmesser des Innenleiters und Innendurchmesser des Außenleiters (Schirm). Nur wenn diese Maße zum Steckverbinder passen, wird ein gleichbleibender Wellenwiderstand und somit optimale Übertragungseigenschaften gewährleistet.

Was ist der Unterschied von Koaxial zu Triaxial?

Bei triaxialen Kabeln ist ein zweiter Schirm konzentrisch und isoliert vom ersten Schirm angeordnet. Der äußere Schirm dient zum Führen einer Betriebsspannung (Kameras) oder zur Abschirmung von Mantelströmen, da der innnere Schirm vom Rückstrom der Leitung durchflossen ist. Für Triax-Kabel werden spezielle Steckverbinder benötigt.

Bedeutung der Homogenität

Die Homogenität von Koaxialkabeln und Steckverbindern bezieht sich auf die Gleichmäßigkeit ihrer Material- und Struktureigenschaften, was für eine zuverlässige Signalübertragung wichtig ist.
Bei Koaxialkabeln bedeutet dies eine einheitliche Dichte und Zusammensetzung des Dielektrikums und der Leiter, eine konstante Dicke des Dielektrikums und einen zentrierten Innenleiter für gleichmäßige Impedanz, sowie konsistente elektrische Eigenschaften wie Impedanz und Dämpfung.
Bei Steckverbindern bedeutet dies homogene Leitermaterialien und Isolationsmaterialien, präzise Abmessungen und saubere Kontaktflächen für zuverlässige Verbindungen, sowie minimale Übergangswiderstände und gute Impedanzanpassung.

Die Homogenität sowohl der Koaxialkabel als auch der Steckverbinder ist entscheidend für die Minimierung von Signalverlusten, Reflexionen und Verzerrungen. In Hochfrequenzanwendungen, wie sie in der Telekommunikation, Rundfunkübertragung und Datenkommunikation üblich sind, kann selbst eine kleine Inhomogenität zu erheblichen Signalproblemen führen. Eine sorgfältige Materialauswahl, präzise Fertigung und Qualitätskontrolle sind daher unerlässlich, um eine hohe Homogenität sicherzustellen.

Homogenität von Koaxialkabeln und Steckverbindern

Wie wichtig ist die Qualität von Koaxialkabeln und Steckverbinder sowie die Anpassung an den Wellenwiderstand des Kabels?

Der Wellenwiderstand wird durch die relative Permittivität des Dielektrikums, dem Innen-Durchmesser des Außenschirms (Außenleiter) und des Innenleiters bestimmt (Permittivität = Durchlässigkeit des Dielektrikums für elektrische Felder im Vergleich zum Vakuum).

Bei falscher Crimpung des Außenschirms (wenn man falsches Werkzeug nimmt oder Kabel und Verbinder nicht zusammen passen) wird das Dielektrikum verformt, wodurch der Durchmesser des Dielektrikums abnimmt, was dann eine geringere Impedanz zur Folge hat. Eine geringere Impedanz führt dazu, dass ein Teil der Wellen reflektiert wird und somit ein geringeres Nutzsignal am Ende der Koaxialkabel zur Verfügung steht. Wie hoch die Reflektion ist, können wir über das SWR (Stehwellenverhältnis) feststellen (Prüfung optional zur Kabelkonfektion erhältlich).

Bei den von uns verwendeten Steckverbindern ist das Dielektrikum in einem genau passenden Rohr geschützt und wird bei der Crimpung nicht gequetscht. Die Impedanz bleibt im Bereich des Steckers stabil.

Deshalb ist zum Erstellen einer hochwertigen Koaxialleitung nicht nur die Verwendung der optimal abgestimmten Steckverbinder, sondern auch das Wissen um die richtige Presskraft und das Verwenden der richtigen Werkzeuge notwendig. Vertrauen Sie uns bei der Herstellung eines erstklassigen Koaxialkabels. Für uns ist das alltägliche Arbeit, wir haben unsere Fertigungsschritte so perfektioniert, dass immer eine hohe und gleichbleibende Qualität garantiert ist.

 

Magnetische oder nichtmagnetische Steckverbinder

Kurzfassung:
Ein nichtmagnetischer Steckverbinder ist ein elektrischer Verbinder, der keine magnetischen Materialien enthält, um magnetische Störungen zu vermeiden. Er wird in Anwendungen eingesetzt, bei denen magnetische Felder die Funktion beeinträchtigen könnten, wie in der Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt oder bei Präzisionsmessungen. Diese Steckverbinder bestehen aus nichtmagnetischen Materialien wie Edelstahl, Kupfer oder speziellen Kunststoffen.


Die üblichen Steckverbinder haben zwar ein Messinggehäuse und Kontakte aus Beryllium-Kupfer oder Bronze, sowie eine Beschichtung aus Gold, aber die Zwischenschicht unter dem Gold enthält geringe Mengen an Nickel, so dass die Steckverbinder trotzdem schwach magnetisierbar sind.
Nicht-magnetische Steckverbinder werden aus Materialien hergestellt mit Permeabilitätszahl µr nahe 1. Sie werden überall da eingesetzt, wo große Feldstärken zu erwarten sind, wie z.B. in der Medizintechnik. Als Ergebnis sind nicht-magnetische Legierungen ​​transparent für das Magnetfeld, da keine Feldverzerrungen auftreten.
Bei der Kabelkonfektion ist hier besondere Sorgfalt nötig, um sicherzustellen, dass es weder bei der Konfektion noch bei der anschließenden Reinigung zu Verunreinigungen durch magnetische Anteile kommt.

Kabel mit Leitern aus Kupfer sind nicht magnetisch (Bedea LowNoise, Multiflex_86, Aircell-5, RG316 Habia), siehe nicht magnetische Kabel.