Basiswissen zu Steckverbinder

Basiswissen Steckverbinder

Stecker oder Buchse?

Stecker: Stecker definieren wir immer als „Stift (male)“, wenn nicht anders angeben
Buchse: Buchsen definieren wir immer als "Kontakt (female)", wenn nicht anders angegeben

1 BNC-Stecker (verschiedene Knickschutzfarben)
2 BNC Buchse
3 BNC Einbau-Buchse

Oft wird angenommen, dass das Geschlecht eines Steckers/Stifts etwas mit dem äußeren Anschluss zu tun hat. Das ist FALSCH!

Richtig ist: Das Geschlecht des Verbinders bezieht sich immer nur auf den Innenleiter.

Der Begriff "männlich" bezeichnet einen Steckverbinder, bei dem der Mittelleiter vorsteht, während der Begriff "weiblich" einen Steckverbinder bezeichnet, der im Zentrum eine Hülse um ihr männliches Gegenstück bildet.

Alternative Begriffe im Englischen sind "plug" für männlich und "jack" für weiblich.

Eine Ausnahme bilden nur die ‚geschlechtslosen’ (hermaphroditischen) Steckverbinder (z.B. von LEMO) und die
reversen Steckverbinder. Reverse Stecker z.B. besitzen das Gehäuse eines Steckers und den Mittelstift der Buchse, reverse Buchsen verfügen über das Gehäuse einer Buchse und den Mittelstift des Steckers.

Was ist bedeutet das "R" bzw "RP" vor manchen Steckverbindern (Reverse / Reverse Polarity)?

Reverse Steckverbindungen werden oft eingesetzt, um Verpolungen und Verwechslungen zu vermeiden. Darum besitzen fast alle Geräte mit WLAN-Antennen reverse Steckverbinder.

Cisco nutzt RP-TNC, Netgear und AVM RP-SMA und andere Hersteller RP-BNC für ihre 802.11b / g / n / ac (2,4 GHz und 5 GHz) WLAN-Router und Access Points.

In einer Laborumgebung empfehlen wir, keine inverse Verbinder einzusetzen, weil es zu Beschädigungen kommen kann, wenn man reverse und normale Steckverbinder mischt.

Im Bild unten sind vier SMA Stecker. Der Stecker auf der rechten Seite ist der normale SMA Stecker (männlich), während der zweite von rechts die normale Buchse (weiblich) darstellt. Der zweite von links ist ein reverser Stecker (R-SMA) abgebildet, denn er hat einen normalen männlichen Stift, aber das Außengewinde einer Buchse.

Welcher Steckverbinder passt zu welchem Kabel? 50 oder 75 Ohm?

Entscheidend ist in erster Linie der Wellenwiderstand. Dann müssen die Dimensionen passen: Außendurchmesser des Innenleiters und Innendurchmesser des Außenleiters (Schirm). Nur wenn diese Maße zum Steckverbinder passen, wird ein gleichbleibender Wellenwiderstand und somit optimale Übertragungseigenschaften gewährleistet.

Was ist der Unterschied von Koaxial zu Triaxial?

Bei triaxialen Kabeln ist ein zweiter Schirm konzentrisch und isoliert vom ersten Schirm angeordnet. Der äußere Schirm dient zum Führen einer Betriebsspannung (Kameras) oder zur Abschirmung von Mantelströmen, da der innnere Schirm vom Rückstrom der Leitung durchflossen ist. Für Triax-Kabel werden spezielle Steckverbinder benötigt.

Homogenität von Koaxialkabeln und Steckverbindern

Wie wichtig ist die Qualität von Koaxialkabeln und Steckverbinder sowie die Anpassung an den Wellenwiderstand des Kabels?

Der Wellenwiderstand wird durch die relative Permittivität des Dielektrikums, dem Innen-Durchmesser des Außenschirms (Außenleiter) und des Innenleiters bestimmt (Permittivität = Durchlässigkeit des Dielektrikums für elektrische Felder im Vergleich zum Vakuum).

Bei falscher Crimpung des Außenschirms (wenn man falsches Werkzeug nimmt oder Kabel und Verbinder nicht zusammen passen) wird das Dielektrikum verformt, wodurch der Durchmesser des Dielektrikums abnimmt, was dann eine geringere Impedanz zur Folge hat. Eine geringere Impedanz führt dazu, dass ein Teil der Wellen reflektiert wird und somit ein geringeres Nutzsignal am Ende der Koaxialkabel zur Verfügung steht. Wie hoch die Reflektion ist, können wir über das SWR (Stehwellenverhältnis) feststellen (Prüfung optional zur Kabelkonfektion erhältlich).

Bei den von uns verwendeten Steckverbindern ist das Dielektrikum in einem genau passenden Rohr geschützt und wird bei der Crimpung nicht gequetscht. Die Impedanz bleibt im Bereich des Steckers stabil.

Deshalb ist zum Erstellen einer hochwertigen Koaxialleitung nicht nur die Verwendung der optimal abgestimmten Steckverbinder, sondern auch das Wissen um die richtige Presskraft und das Verwenden der richtigen Werkzeuge notwendig. Vertrauen Sie uns bei der Herstellung eines erstklassigen Koaxialkabels. Für uns ist das alltägliche Arbeit, wir haben unsere Fertigungsschritte so perfektioniert, dass immer eine hohe und gleichbleibende Qualität garantiert ist.

Magnetische oder nichtmagnetische Steckverbinder

Die üblichen Steckverbinder haben zwar ein Messinggehäuse und Kontakte aus Beryllium-Kupfer oder Bronze, sowie eine Beschichtung aus Gold, aber die Zwischenschicht unter dem Gold enthält geringe Mengen an Nickel, so dass die Steckverbinder trotzdem schwach magnetisierbar sind.

Nicht-magnetische Steckverbinder werden aus Materialien hergestellt mit Permeabilitätszahl µr nahe 1. Sie werden überall da eingesetzt, wo große Feldstärken zu erwarten sind, wie z.B. in der Medizintechnik. Als Ergebnis sind nicht-magnetische Legierungen ​​transparent für das Magnetfeld, da keine Feldverzerrungen auftreten.

Bei der Kabelkonfektion ist hier besondere Sorgfalt nötig, um sicherzustellen, dass es weder bei der Konfektion noch bei der anschließenden Reinigung zu Verunreinigungen durch magnetische Anteile kommt.

Kabel mit Leitern aus Kupfer sind nicht magnetisch (Bedea LowNoise, Multiflex_86, Aircell-5, RG316 Habia), siehe nicht magnetische Kabel.